Wege für eine schnelle und sichere Entwicklung von Fibrose-Medikamenten
Mehr als 100 Millionen Menschen weltweit leiden an einer Organfibrose, einer krankhaften Vermehrung des Bindegewebes von Organen wie Lunge, Herz oder Leber. Eine ursächliche Behandlung ist zurzeit kaum möglich. Der ungedeckte medizinische Bedarf ist unter anderem auf unzureichende und wenig prädiktive Krankheitsmodelle für die Fibroseforschung zurückzuführen.
Mit dem Projekt FibroPaths® sollen diese Herausforderungen angegangen werden. Dafür haben sich die Fraunhofer-Institute ITEM, IWS, MEVIS und IMW zusammengetan. Ziel ist es, ein neues präklinisches Testsystem für antifibrotische Arzneimittelkandidaten zu entwickeln. Die Basis bildet ein standardisierter und automatisierter Biochip, der humanes Gewebe enthält und damit näher an der realen Situation im Menschen ist. Zusätzlich hilft dies, Tierversuche zu vermeiden, ganz im Sinne des 3R-Prinzips, nämlich Tierversuche zu verfeinern, zu vermeiden und zu ersetzen (replace, reduce, refine). Der innovative Biochip soll eine breite strukturelle, molekulare und funktionale Charakterisierung von Fibrosevorgängen ermöglichen. In dem Projekt werden darüber hinaus umfassende funktionelle und molekulare Datenanalysen mithilfe von KI-gestützten Methoden durchgeführt und eine entsprechende Datenbank aufgebaut.